Operationen

Neben zahlreichen ambulanten Eingriffen aus dem Leistungskatalog der Krankenversicherungen bieten wir auch zusätzliche Eingriffe bzw. Wunscheingriffe an: Dazu zählen:
 
  • Beschneidung auf Wunsch bei Kindern (ab 12 Monaten), Jugendlichen und Erwachsenen (Zirkumzision)
  • Sterilisations-Operation beim Mann (Vasektomie / Vasoresektion), Operationen am äußeren Genitale
Mehrheitlich werden die Kosten für die Eingriffe von der Krankenversicherung übernommen. In dem Gespräch vor einer Operation wird auch der rechtliche Rahmen zur Kostenübernahme erläutert. Ausführlich werden Vor- und Nachteile sowie Erfolgsaussichten, Risiken und Alternativen besprochen.

Ambulante Eingriffe

Natürlich können nicht alle operativen Eingriffe hier beschrieben werden. Sollten Sie einen bei Ihnen erforderlich oder gewünschten Eingriff hier nicht gelistet sehen, wenden Sie sich vertrauensvoll telefonisch oder per E-Mail an uns, wir werden Ihnen hierzu gerne weitere Auskünfte geben.

Für Eingriffe in lokaler Betäubung stehen mehrere OP-Standorte zur Verfügung.
Eingriffe in Kurznarkose und Narkose werden aktuell im exzellent ausgestatteten ambulanten OP-Zentrum des Marienhospitals Aachen (AOZ) durchgeführt. Kurze Zeit nach dem ambulanten Eingriff ist bereits die Entlassung nach Hause möglich. Wir erklären Ihnen den Ablauf und koordinieren für Sie bzw. Ihr Kind die Termine.

Für sämtliche Narkosen in bei Kindern und Erwachsenen sind äußerst erfahrene Fachärzt*innen für Anästhesiologie des Marienhospitals zuständig.

Sowohl modernste Narkoseverfahren (Larynxmasken, TIVA =totale intravenöse Anästhesie - gasfrei - mit kurzwirksamen und nebenwirkungsarmen Medikamenten), Regionalanästhesien als auch eine effektive postoperative Schmerztherapie kommen zum Einsatz. Ziel ist eine individuelle und einfühlsame Betreuung während des gesamten Aufenthalts in der Tagesklinik. Zur Verhinderung eines sog. Schmerzgedächtnisses und zur Schmerzfreiheit nach dem Eingriff erfolgen in Ergänzung zur Narkose immer lokalanästhesiologische Verfahren.

Insbesondere in der Kinderanästhesie sind ein hohes Maß ein fachlicher Expertise, Erfahrung, Professionalität, aber auch Einfühlungsvermögen unabdingbare Voraussetzung für eine zielführende Behandlung.
Individuelle Betreuung und Expertise sollen die Zeit im ambulanten OP-Zentrum (AOZ) so angenehm wie möglich machen.

Vorhautverengung (Phimose)

Bei der angeborenen oder erworbenen Verengung der Vorhaut des Penis ist ein Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel unmöglich oder nur schwer möglich. In den ersten 2 Lebensjahren haftet die Vorhaut an der Eichel und kann mehrheitlich (noch) nicht bzw. nicht vollständig zurückgezogen werden.

Medizinische Gründe für Operationen in den ersten Lebensjahren sind wiederholte Entzündungen, anhaltende Schmerzen oder eine gestörte Harnblasenentleerung.

Beim gewaltsamen Zurückziehen der Vorhaut kann es zu Mikroeinrissen kommen, die narbig abheilen und die Vorhaut zusätzlich einengen (narbige Phimose). Häufig sind Hautveränderungen (Lichen sclerosus) ursächlich für die Enge.

Die Behandlungsmöglichkeiten sind vom lokalen Befund abhängig und reichen von Salbenbehandlungen (insbesondere Kortisonsalbentherapie), Lösung der Verklebungen ggf. mit Durchtrennung des Vorhautbändchens bis zu einer operativen Vorhauterweiterung (ggf. auch sog. "Tripple Incision"), einer Teilbeschneidung (plastische Zirkumzision) oder kompletten Entfernung der Vorhaut (komplette Beschneidung).

Information zur Wunschbeschneidung bei Kindern und Jugendlichen

Der Gesetzgeber ermöglicht unter Abwägung von Kindeswohl und Elternwille die Beschneidung aus kulturellen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen.

Prinzipiell kann eine Wunschbeschneidung bei Beachtung der rechtlichen und medizinischen Voraussetzungen durchgeführt werden. Eine Kostenerstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung ist nicht möglich, die Bezahlung erfolgt gemäß Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) als Selbstzahlerleistung.

Bei einem Gewicht von >10kg und einem Alter von mind. 1 Jahr führen wir die Wunschbeschneidung/Beschneidung in unserer Tagesklinik in Kurznarkose durch.

Hodenhochstand (Maldescensus testis, Kryptorchismus)

Beim Hodenhochstand liegen einer oder beide Hoden zum Zeitpunkt der Geburt nicht im Hodensack. Bei 3% bis 6 % der neugeborenen Jungen wird ein ein- oder beidseitiger Hodenhochstand festgestellt. Im Laufe der vorgeburtlichen Entwicklung wandern die Hoden normalerweise vom Bauchraum durch den Leistenkanal in den Hodensack. Ursache des Hodenhochstandes können anatomische Besonderheiten des Samenstrangs oder des Leistenkanals sein, hormonelle Störungen und möglicherweise auch eine erbliche Komponente. Im ersten Lebensjahr kann der Hoden noch von selbst tiefer treten und seine normale Lage erreichen. Nach dem ersten Lebensjahr sind die Aussichten auf eine Spontanheilung aber gering. Gemäß Leitlinie sollte gegen Ende des ersten Lebensjahres die Behandlung abgeschlossen sein. Bei erfolgloser hormoneller Behandlung (bei Vorliegen eines Gleithodens) zwischen 7. und 12. Lebensmonat, bei einem Leistenhoden, bei gleichzeitigem Leistenbruch oder bei narbigem Hodenhochstand nach vorangegangener Operation ist die operative Behandlung erforderlich. Die Gefahr des nicht behandelten Hodenhochstandes besteht in einer späteren Störung der Zeugungsfähigkeit. Hinsichtlich einer möglichen (geringen) Erhöhung des Hodenkrebsrisikos erfolgt eine individuelle Beratung.

Sterilisation (Vasektomie / Vasoresektion)

Durch eine operative Unterbrechung der Samenleiter beidseitig wird eine anhaltende Unfruchtbarkeit erzielt. Die Vasektomie bzw. Vasoresektion gilt als die derzeit sicherste, effektivste und einfachste Methode zur Fertilitätskontrolle beim Mann. Der Eingriff wird mehrheitlich ambulant in örtlicher Betäubung durch zwei kleine Hautschnitte am oberen Teil des Hodensacks durchgeführt. Alternativ kann der Eingriff auch in Kurznarkose erfolgen. Nach Darstellung des Samenleiters wird ein Teil desselben entfernt, beide Samenleiterstümpfe werden zusätzlich koaguliert und doppelt unterbunden. Nach der Operation ist der Patient zunächst noch zeugungsfähig und Verhütungsmaßnahmen sind für mindestens 3 Monate nach dem Eingriff erforderlich. Gemäß EAU-Leitlinien (European Association of Urology) gilt das Verfahren nach mindestens 2-maliger Kontrolle des Ejakulats, in dem mikroskopisch keine Samenzellen oder weniger las 100.000 tote Spermien pro ml nachweisbar sind, als sicher. Danach kann auf eine Verhütung verzichtet werden.

Varikozele (Krampfadern der Hodenvenen bzw. des Samenstrangs)

Unter dem medizinischen Begriff "Varikozele" versteht man eine Krampfaderbildung der Hodenvenen, die meist sicht- und tastbar ist. In 80 - 90 % der Erkrankungen handelt es sich um eine linksseitige Erweiterung der Hodenvenen. Neben Schmerzen im Hoden- oder Leistenbereich kann es zu einer Störung der Zeugungsfähigkeit durch Verschlechterung der Spermaqualität kommen. Bei der Untersuchung im Stehen sieht und fühlt man die erweiterten Venen, in manchen Fällen lässt sich die Varikozele auch nur mittels Dopplerultraschalluntersuchung nachweisen. Im Liegen verringert sich die Venenfüllung. Das Behandlungskonzept in unserer Tagesklinik besteht aus der antegraden Sklerosierung (Verödung der Vene durch Einspritzen eines Verödungsmittels unter Röntgenkontrolle) über einen kleinen Schnitt im oberen Hodensackdrittel. Der Eingriff wird sowohl in örtlicher Betäubung als auch in Vollnarkose ambulant durchgeführt. In seltenen Fällen muss die Vene durch einen kleinen Unterbauchschnitt links aufgesucht und durchtrennt werden. Auch dieser Eingriff wird unter Vollnarkose sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt.

Spermatozele, Hydrozele (Wasserbruch)

Diese gutartigen Veränderungen können ambulant oder bei größeren Befunden stationär durchgeführt werden. Ob ein ambulanter Eingriff möglich ist, kann im Rahmen einer Untersuchung und Beratung besprochen werden.

Wunschbeschneidungen

Wunschbeschneidung bei Kindern und Jugendlichen

Nachdem durch den Gesetzgeber die Rechtslage geklärt wurde, können Wunschbeschneidungen (rituelle Beschneidungen) unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben (Abwägung von Kindeswohl und Elternwille) durchgeführt werden.

Wunschbeschneidung bei Erwachsenen

Wunsch-Beschneidungen aus weltanschaulichen, religiösen oder rituellen Gründen können bei Erwachsenen (Selbstbestimmungsrecht bei uneingeschränkter Einwilligungsfähigkeit) jederzeit nach entsprechender Beratung und Aufklärung als Wahlleistung durchgeführt werden

Kindlicher Leistenbruch (offener Processus) / Wasserbruch (Hydrozele)

Beim Tiefertreten des Hodens in den Hodensack wird der Samenstrang von einem gangförmigen Fortsatz des Bauchfells begleitet. Dieser "Bruchsack" verklebt normalerweise sehr rasch. Unterbleibt diese Verklebung, kann Flüssigkeit aus dem Bauchraum in diesen Sack eintreten und einen Wasserbruch (Hydrozele) verursachen. Kommt es zum Eintreten von Darmanteilen in diesen Bruch, spricht man von einem Leistenbruch. Bei Mädchen kann der Bruchsack entlang eines Haltebandes der Gebärmutter auftreten. Etwa 6 % der reifen männlichen Neugeborenen weisen Hydrozelen auf, viele davon verkleben jedoch im ersten Lebensjahr und sind mehrheitlich nicht operationsbedürftig. Ein angeborener Bruch, der über das erste Lebensjahr hinaus persistiert, sollte operativ verschlossen werden. Es gibt jedoch auch Gründe, einen derartigen Befund schon früher operativ zu versorgen.

Stationäre OPs

Bis Ende 2019 erfolgten stationäre Behandlungen in der Belegklinik Franziskushospital Aachen. Mit Übernahme des Franziskushospitals durch die Uniklinik Aachen am 01.01.2020 besteht diese Möglichkeit nicht mehr.

In enger Abstimmung mit den Spezialist*innen der Urologischen Kliniken vor Ort (Universitätsklinikum Aachen, St.-Antonius Hospital Eschweiler, Rhein-Maas-Klinikum Würselen), den Kolleg*innen am Marienhospital und Franziskushospital Aachen und weiteren urologischen Kliniken (wie z.B. Universitätsklinik Köln, Martini-Klinik Hamburg, Klinik für Urologie in Gronau u.a.) können auch komplexere Behandlungen geplant werden. Enge Kooperationen bestehen auch mit den Tumorzentren in Aachen, Eschweiler und Köln sowie den Spezialist*innen der Strahlentherapie, Onkologie, Schmerztherapie und Palliativmedizin).

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